Michel Barnier

Brexit-Chefunterhändler (2016-2021), Außenminister Frankreich (2004-2005)

Michel Barnier

Brexit-Chefunterhändler (2016-2021), Außenminister Frankreich (2004-2005)

Michel Barnier hat sich als Frankreichs Mann für Europa einen Namen gemacht. Der frühere französische Außenminister und profilierte Europa-Spezialist ist als Chefunterhändler der Europäischen Union federführend bei den Brexit-Verhandlungen. Michel Barnier (*1951) absolviert die Wirtschaftshochschule ESCP Europe. Nachdem er sich bereits in jungen Jahren in der Jugendorganisation der gaullistischen UDR engagiert, macht er nach seinem Studium schnell politische Karriere. Zunächst arbeitet er im Stab verschiedener Minister, bevor er 1973 Mitglied des Generalrates im Département Savoie wird. 1978 zieht er als jüngster Abgeordneter für das neogaullistische RPR in die französische Nationalversammlung ein. In den folgenden Jahren bekleidet er verschiedene Ämter, darunter das Amt des Umweltministers, des Europaministers und des Außenministers. Bis 2009 ist er schließlich Minister für Landwirtschaft und Fischerei. Außerdem ist Michel Barnier von 1987 bis 1992 gemeinsam mit Jean-Claude Killy Executive Co-Chairman der sechsten Olympischen Winterspiele, die 1992 in Albertville stattfinden. Auch in der Europa-Politik macht sich Barnier einen Namen. 1999 wird er Mitglied der Europäischen Kommission und übernimmt das Ressort für Regionalpolitik und institutionelle Reformen. Anschließend ist er Sonderberater des EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso und wird 2007 ins Europäische Parlament gewählt. Dort übernimmt er in der Kommission Barroso II das Amt des Kommissars für Binnenmarkt und Dienstleistungen. Damit hat er während der europäischen Finanz- und Wirtschaftskrise ein Schlüsselressort inne, in dem unter anderem die Zuständigkeiten für die Aufsicht über Finanzdienstleister sowie den Abbau von Markthindernissen angesiedelt sind. Ab 2014 ist er auch Vizepräsident der Kommission. Nachdem sein Mandat endet, wird Barnier von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zum Sonderberater der EU-Kommission für europäische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik ernannt. Diese Aufgabe erledigt Barnier ehrenamtlich bevor er im Juli 2016 zum Chefunterhändler der EU-Kommission für den Brexit wird. Der überzeugte Europäer leitet bis März 2021 eine der größten Verhandlungen in der Geschichte der EU. „Monsieur Brexit“ überzeugt dabei vor allem durch seine Geduld und dadurch, dass er nie an der komplizierten Aufgabe verzweifelt.

Über Michel Barnier

Michel Barnier hat sich als Frankreichs Mann für Europa einen Namen gemacht. Der frühere französische Außenminister und profilierte Europa-Spezialist ist als Chefunterhändler der Europäischen Union federführend bei den Brexit-Verhandlungen.

Michel Barnier (*1951) absolviert die Wirtschaftshochschule ESCP Europe. Nachdem er sich bereits in jungen Jahren in der Jugendorganisation der gaullistischen UDR engagiert, macht er nach seinem Studium schnell politische Karriere. Zunächst arbeitet er im Stab verschiedener Minister, bevor er 1973 Mitglied des Generalrates im Département Savoie wird. 1978 zieht er als jüngster Abgeordneter für das neogaullistische RPR in die französische Nationalversammlung ein. In den folgenden Jahren bekleidet er verschiedene Ämter, darunter das Amt des Umweltministers, des Europaministers und des Außenministers. Bis 2009 ist er schließlich Minister für Landwirtschaft und Fischerei. Außerdem ist Michel Barnier von 1987 bis 1992 gemeinsam mit Jean-Claude Killy Executive Co-Chairman der sechsten Olympischen Winterspiele, die 1992 in Albertville stattfinden.

Auch in der Europa-Politik macht sich Barnier einen Namen. 1999 wird er Mitglied der Europäischen Kommission und übernimmt das Ressort für Regionalpolitik und institutionelle Reformen. Anschließend ist er Sonderberater des EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso und wird 2007 ins Europäische Parlament gewählt. Dort übernimmt er in der Kommission Barroso II das Amt des Kommissars für Binnenmarkt und Dienstleistungen. Damit hat er während der europäischen Finanz- und Wirtschaftskrise ein Schlüsselressort inne, in dem unter anderem die Zuständigkeiten für die Aufsicht über Finanzdienstleister sowie den Abbau von Markthindernissen angesiedelt sind. Ab 2014 ist er auch Vizepräsident der Kommission.

Nachdem sein Mandat endet, wird Barnier von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zum Sonderberater der EU-Kommission für europäische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik ernannt. Diese Aufgabe erledigt Barnier ehrenamtlich bevor er im Juli 2016 zum Chefunterhändler der EU-Kommission für den Brexit wird. Der überzeugte Europäer leitet bis März 2021 eine der größten Verhandlungen in der Geschichte der EU. „Monsieur Brexit“ überzeugt dabei vor allem durch seine Geduld und dadurch, dass er nie an der komplizierten Aufgabe verzweifelt.



Themenauswahl

  • Binnenmarkt und Finanzdienstleistungen
  • Internationale und europäische Angelegenheiten

Veröffentlichungen

  • Die große Illusion – Geheimes Tagebuch des Brexits, 2021